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Wie sich Roger Federer für seine grösste Stärke entschied
Auszug aus: BZ Basel - Wie Roger Federers Liebe für den FC Basel entflammte; Sébastian Lavoyer, Simon Häring; 14.11.2018

Fussball war die erste grosse Liebe von Roger Federer. «Ich war überzeugt, dass er Fussballer würde», sagte Theresa Fischbacher, ehemalige Lehrerin von Federer in Münchenstein. «Man sah ihn kaum je ohne einen Fussball, und er sagte immer wieder: ‹Ich will Fussballer werden.› Lange Zeit wusste ich gar nicht, dass er Tennis spielt. Als ich es erfuhr, ging ich davon aus, dass es eine Nebenbeschäftigung sein muss, weil er so leidenschaftlich Fussball spielte.»

Es war im Jahr 1990, als der Fussball Roger Federer erstmals so richtig in den Bann zog. In den Familien-Ferien in Italien. Just während der Weltmeisterschaft. «Ich habe das Turnier mit grosser Spannung verfolgt. Meine Helden waren Roberto Baggio und Toto Schillaci. Ich erinnere mich an all die weinenden Italiener, die ich nach der Niederlage ihrer Mannschaft im Halbfinal gegen Argentinien auf der Strasse sah. Diese WM hatte einen grossen Einfluss auf mich», sagte er einst gegenüber der französischen Sportzeitung L’Equipe.

Nach den Ferien geht Federer erstmals in ein Training bei Concordia Basel. Marco Chiudinelli, Freund von Federer seit Kindheitstagen, spielte damals im Nachwuchs beim FC Basel. «Zwischen zehn und zwölf Jahren haben wir uns im Fussball duelliert. Zwischen unseren Klubs gab es eine grosse Rivalität. Roger war Stürmer, ich Libero. Er war wirklich gut, vor allem mit dem Kopf. Und er hatte einen harten Schuss, bewegte sich gut. Aber sein linker Fuss war für nichts», erinnert er sich.

Ende der Fussballer-Ambitionen
Es kam der Tag, an dem sich Federer entscheiden musste. Zu voll war der Terminkalender, zu gedrängt die Tage mit Tennis und Fussball. «Der Fussball war mein Lieblingssport und ich wollte als Fussballer Karriere machen. Aber ich bin nicht sicher, ob das geklappt hätte, mein linker Fuss war sehr durchschnittlich», gesteht Federer. Also kehrte er seiner grossen Liebe den Rücken und setzte voll auf die Karte Tennis. Mit beispiellosem Erfolg. In den vergangenen Jahrzehnten hat er sich zum grössten Tennisspieler aller Zeiten gemausert, hat in Wimbledon und Paris genauso triumphiert wie beim US und Australian Open. 20 Grand-Slam-Siege sind es bis heute, 99 Turnier-Siege insgesamt.

Mein Fazit
Roger Federer setzte voll auf diejenige Sportart, wo ihm keine wesentliche Schwäche bekannt war. Nur dort konnte er davon ausgehen, dass sein Einsatz - das Training - die grösste Wirkung erzeugte. Seine Erfolge als Weltklassetennisspieler beweisen das eindrücklich. Ein Weltklassefussballer wäre er wohl nie geworden.

Einer Studie von Alex Linley aus dem Jahre 2010 zufolge kennen zwei Drittel der Menschen ihre Stärken gar nicht! Unsere Schwächen kennen wir meist besser. Warum? Kleine Kinder verkünden jeweils sehr selbstbewusst "Ich kann richtig gut klettern!". Doch dann setzt eine Erziehung ein, die uns darauf trimmt, kein Eigenlob zu verbreiten, denn das "stinkt" ja bekanntlich. Der Fokus liegt plötzlich auf dem Verbesserungspotenzial dessen, was wir noch nicht so gut können. Was wäre, wenn wir unsere Aufmerksamkeit konsequent auf diejenigen Fähigkeiten ausrichten, die sehr ausgeprägt sind? Wir können uns dann immer noch auf Fähigkeiten konzentrieren, wo wir NOCH nicht so gut sind - solange es uns mehr Energie gibt als raubt!

Deshalb ist es extrem wichtig, sich seiner Stärken und Erfolge bewusst zu sein. Die Schwächen zu kennen ist nicht unwichtig - aber das reicht auch: Damit wir unser "Training" in die richtige Richtung lenken.

Finde heraus, wo deine Stärken liegen!

Warum?
Weil es diejenigen Fähigkeiten sind, wo dein grösstes Entwicklungspotenzial liegt.

Menschen, die ihre Stärken und deren Ausprägung kennen,
- haben ein grösseres Selbstbewusstsein,
- sind resilienter (stärker im Bewältigen von Krisen),
- haben mehr Freude bei dem was sie tun - privat und beruflich,
- vergleichen sich nicht mehr mit anderen, die alles scheinbar besser können,
- verabschieden sich von negativen Glaubenssätze, wie "Ich kann nicht …".

Du möchtest Deine Stärken und deren Ausprägung kennen? Der Karriere-Schuhlöffel hilft dir, sie in einer individuellen Beratung mit Hilfe der Methode "Charakterstärken (Values In Action - Inventory of Strengths)" kennen zu lernen.
Wie Gillian, oder besser wer, herausfand, wo sie in ihrem "Element" ist
Aus einem Interview von Sir Ken Robinson mit Gillian.
Auszug aus: The Element - How Finding Your Passion Changes Everything; Ken Robinson; 2009

Ken Robinson fragte: "Gillian, wie wurdest Du, was Du heute bist?" Es war interessant. In der Schule war sie wirklich hoffnungslos. Die Schule in den 1930ern schrieb ihren Eltern: "Wir glauben, Gillian hat eine Lernschwäche." Sie konnte sich nicht konzentrieren, sie zappelte herum. Heute würde man wahrscheinlich sagen, sie hat ADHS.  Aber in den 1930ern war ADHS noch gar nicht erfunden. Es war kein verfügbares Symptom. Die Leute wussten noch nicht, dass sie das haben könnten. Jedenfalls ging ihre Mutter mit ihr zu einem Spezialisten. Sie wurden in ein mit Eiche getäfelten Raum geführt. Gillian saß auf einem Stuhl am Ende des Raums. Dort saß sie für 20 Minuten auf ihren Händen, damit sie nicht herum zappelten, während der Spezialist mit ihrer Mutter über all die Schulprobleme sprach. Sie störte den Unterricht, machte ihre Hausaufgaben zu spät usw. - ein kleines 8-jähriges Kind. Zum Schluss setzte sich der Spezialist neben Gillian und sagte: "Deine Mutter hat mir alles erzählt und ich muss noch kurz allein mit ihr reden. Warte doch hier, wir werden gleich zurück sein, es dauert nicht lange", und die beiden ließen sie in diesem Raum zurück. Aber bevor sie den Raum verließen, stellte der Spezialist das Radio an, das auf seinem Tisch stand. Als sie draußen waren, sagte er zu Gillians's Mutter: "Bleiben Sie hier, schauen Sie ihr zu." Kaum waren sie draußen, stand Gillian auf und bewegte sich zur Musik. Sie sahen einige Minuten zu und dann drehte der Spezialist sich zu Gillian's Mutter und sagte: "Frau Lynne, Gillian ist nicht krank, sie ist eine Tänzerin. Gehen Sie mir ihr zur Tanzschule."

Ken fragte Gillian, was dann passiert sei. Sie sagte, ihre Mutter habe genau das getan, was der Spezialist geraten hatte. „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie wunderbar das war“, erzählte sie ihm. „Ich ging in diesen Raum und er war voller Menschen wie ich. Menschen, die nicht stillsitzen konnten. Menschen, die sich bewegen mussten, um nachzudenken.“
Sie begann, jede Woche in die Tanzschule zu gehen und übte jeden Tag zu Hause. Schließlich sprach sie bei der Royal Ballet School in London vor und wurde dort angenommen. Sie wurde Mitglied der Royal Ballet Company, wurde Solistin und trat auf der ganzen Welt auf. Als dieser Teil ihrer Karriere endete, gründete sie ihre eigene Musiktheatergruppe und produzierte eine Reihe äußerst erfolgreicher Shows in London und New York. Schließlich lernte sie Andrew Lloyd Webber kennen und schuf mit ihm einige der erfolgreichsten Musiktheaterproduktionen der Geschichte, darunter "Cats" und "The Phantom of the Opera".

Die kleine Gillian, das Mädchen mit der risikoreichen Zukunft, wurde der Welt als Gillian Lynne (1926 - 2018) bekannt, eine der erfolgreichsten Choreografinnen unserer Zeit, die Millionen von Menschen Freude bereitete und Millionen von Dollar verdiente. Dies geschah, weil jemand ihr tief in die Augen schaute - jemand, der Menschen wie sie schon einmal gesehen hatte und die Zeichen zu erkennen wusste. Jemand anderes hätte ihr vielleicht Medikamente gegeben und ihr gesagt, sie solle sich beruhigen. Gillian war kein Problemkind. Sie brauchte nicht in eine Sonderschule zu gehen.

Mein Fazit
Gillian musste einfach die sein, die sie wirklich war - eine Tänzerin.
Sie musste dort sein, wo sie in ihrem "Element" sein konnte: Einer Tätigkeit nachgehen, die genau ihren eigenen Vorlieben und Fähigkeiten entsprach und dabei die eigenen Potenziale ungehemmt ausleben konnte.

Dort, wo alles leicht ist und die Dinge scheinbar schwerelos gelingen, wo wir uns eins fühlen mit unserer Aufgabe, wo wir Zeit und Raum vergessen, keine Mühen und Hürden scheuen, eine Aufgabe oder Tätigkeit auszuführen um sein Ziel zu erreichen.

Jeder Mensch ist ein Individuum. Das bestreitet wohl niemand. Versuchen wir nicht zu oft, all diese Individuen mit dem gleichen Massstab zu messen, keine Rücksicht auf wesentliche Unterschiede zu nehmen? Kann und darf es nicht sein, dass es Menschen gibt, für die einfach andere Massstäbe angewendet werden müssen?

Übrigens: Alber Einstein war auch ein Grundschüler, an dem die Lehrer verzweifelten. 20 Jahre später war der scheinbar »dumme« Schüler zum Star der modernen Naturwissenschaften geworden. Sein Studium der Mathematik und Physik hatte er mit 21 Jahren vorzüglich abgeschlossen, mit 26 Jahren wurde er Doktor, wenig später Professor. Seine wissenschaftlichen Arbeiten gaben den Startschuss für eine neue Epoche der Physik. Er war Anfang 40, als ihm der Nobelpreis verliehen wurde.

Heute sitzt er als Bronzestatue auf einer Bank vor der Universität Bern, wo ich ihn gerne zur Beratung treffe.

Finde heraus, wo du in deinem "Element" bist!

Warum?
Weil es der Treffpunkt von natürlicher Begabung und persönlicher Leidenschaft ist!

Menschen, die wissen, wo sie in ihrem "Element" sind,
  • sind langfristig erfolgreicher.
  • genießen mehr Vertrauen und Loyalität bei anderen Menschen, Mitarbeitenden und Kunden.
  • sind zukunftsorientierter und innovativer.
  • wissen, wie ihr Bildungspfad aussehen muss.

Hinter dem "Element" steckt ein tief verwurzeltes Ziel, ein Zweck oder Überzeugungen, die die Quellen unserer Leidenschaft und Inspiration sind. Wir könnten es auch Lebenssinn, Lebensziel oder WARUM nennen. Du weisst vielleicht noch nicht, was dein WARUM ist oder kannst es noch nicht in Worte fassen. Aber ich garantiere, dass du eines hast. Erstaunlicherweise ist dieses Lebensziel in den späten Teenagerjahren vollständig geformt.

Dasjenige von Gillian Lynne könnte folgendermassen gelautet haben:
"Ich möchte Menschen für Tanz begeistern, damit sie von der Faszination, Macht und Wirkung dieser "Sprache ohne Worte" profitieren können.

Stell dir Gillian beim Vorsprechen, wie bei künstlerischen Berufen einen Bewerbung genannt wird, bei der Royal Ballet School in London vor, wenn sie ihre Vorstellung mit ihrem Lebensziel einleitet. Solche Menschen sucht die Schule!

Du willst dein WARUM finden? Dann gehe zusammen mit dem Karriere-Schuhlöffel auf eine Entdeckungsreise mit dem Pauschalangebot 'Finde dein "WARUM"' und den Methoden "Find Your WHY" und "Start With WHY".

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